Dagobert und Kay Shanghai läuten mit ihrem kuscheligen Duett die Weihnachtszeit ein
Was haben Madonna, Dagobert und Kay Shanghai gemeinsam? Alle Drei haben einen Drang zum exzentrischen, lieben die Schweiz und haben einen Weihnachtssong. Mit „Weihnachten zu Zweit“ erscheint die erste gemeinsame Single vom Schweizer Musiker Dagobert und Rapper/Clubbesitzer Kay Shanghai.
Ich treffe die Beiden am Abend ihres Release via Zoom.
D – Dagobert
K – Kay
Ich muss ja zugeben, dass ich kein großer Fan von Weihnachtssongs vor Dezember bin, deswegen muss ich die Frage stellen: Warum veröffentlicht ihr einen Weihnachtssong im November?
- D: Beginnt nicht jetzt gleich die Weihnachtssaison mit Advent und so? Es ist doch quasi schon Weihnachten.
- K: Wir arbeiten nach´nem strikten Businessplan, das heißt heute erst das Song und das Video dann am 1. Advent. Wir haben uns für die nächsten Advente auch noch ein paar Promogags ausgedacht.
Am Sonntag kommt also das Musikvideo?
- D: Ja, ein wunderschönes Musikvideo. Quasi ein Weihnachtsfilm in drei Minuten und die Hauptdarsteller sind Kay und ich.
Oh, das klingt gut. Könnt ihr mir verraten, was die anderen Überraschungen sind? Oder ist das alles top secret?
- K: Du bist nur auf die Überraschung aus Carla, aber du weißt doch wie das mit der Überraschung ist, wenn ich das vorher verrate, dann ist es doch keine mehr.
Naa gut..
- K: Ja okay, eine kleine Überraschung können wir ja vielleicht verraten, es wird ein gemeinsames Konzert im Januar geben.
Das klingt gut! Wo?
- K: Im Hotel Shanghai, wir sind gerade dabei, die Termine zu finden, weil nicht nur Dagobert dabei sein wird, sondern auch noch ein paar andere Gastsänger.
Klingt gut. Ok ja, dann erzählt doch mal ein bisschen was über das Video.
- D: Also, alles, was du je mit Weihnachten in Verbindung gebracht hast, wirst du da auf jeden Fall wiedersehen.
Alles?
- K: Ja, weißt du wie Winter Wonderland – so ein bisschen wie Coca-Cola sich Weihnachten vorstellt, genauso sieht´s aus.
Ich bin gespannt! Wie kam´s eigentlich zu diesem kuscheligen Duett? Wie ist der Song entstanden?
- K: Dagobert hat mich gefragt und ich konnte nicht nein sagen. Ich hab‘s nicht geglaubt und ich glaube es immer noch kaum. Ich bin heute ganz selbstergiffen davon, dass wir jetzt einen eigenen Weihnachtssong haben und ich liebe diesen Song. Das bedeutet mir sehr sehr viel.
- D: Ich hab den Song vor ungefähr 14 Jahren geschrieben und ihn dann komplett vergessen. Letztes Jahr habe ich ihn Kay mal vorgespielt – also irgendso ´ne Demoversion davon. Ursprünglich war es gar kein Duett, Kay war dann aber sofort in diesen Song verliebt und meinte, wir müssen den unbedingt zusammen machen und dann hat es plötzlich auch wieder Sinn für mich gemacht. Früher dachte ich immer: ‚Ich hab mit Weihnachten nicht viel am Hut, warum sollte ich einen Weihnachtssong veröffentlichen?‘ Aber dieser Song als Duett mit Kay, das hat so eine festliche Wirkung auf mich. Es ist so besinnlich und schön, dass wir es machen MUSSTEN – das war sofort klar. Aber die Idee, das so zu machen, kam von Kay.
Voll schön, was hat dich denn so an diesem Song umgehauen, Kay?
- K: Ehm also, es ist ja ein Duett und klar, Weihnachten ist das topic, aber es geht um Liebe und Freundschaft und das erzählt sich so gut. Es ist gar nicht konstruiert oder Dergleichen, es ist einfach so wie die Gefühle sein sollten.
Das ist schön. Ich hab das ja gerade schon so ein bisschen bei dir rausgehört, Dagobert, aber nochmal ganz konkret: Seid ihr Menschen, für die die Weihnachtszeit die beste im Jahr ist oder eher nicht so?
- D: Mal so, mal so. Also, es ist jetzt nicht eine Zeit, auf die ich mich besonders freue oder so. Ich bin auch kein Traditionalist, der einen Geschenkeplan macht, Zeug einkauft und verteilt, gar nicht. Es passiert immer spontan irgendwas, meistens wird’s dann schön und oft ist es auch was mit der Familie. Aber es ist jedes Jahr anders.
Verstehe, wie sieht‘s bei dir aus, Kay?
- K: Weihnachten ist so eine Konstante, ob wir es mögen oder nicht. Eigentlich ist das Schöne daran, dass ich das Gefühl hab, dass in der Zeit die Menschen ein bisschen besser hinhören und entschleunigen. Aber letztendlich geht‘s nur darum zusammenzurücken und bei seinen Liebsten zu sein und das auch anzuerkennen. Freundschaften und Langzeitbeziehungen, die wir haben, nur das Drama fällt weg. Im Endeffekt ist es die Liebe, die uns trägt und Weihnachten ist so eine Zeit, in der die Leute es gewohnt sind, es sich gegenseitig mehr zu zeigen als an den üblichen Tagen. So fällt‘s mir auch leichter, es meinen Freunden an Weihnachten zu zeigen.
Da ist was dran. Dagobert, möchtest du dieses Weihnachten zu zweit mit Kay verbringen?
- D: Wir müssen unbedingt mal Weihnachten zu zweit feiern, aber dieses Jahr, wird es, glaube ich, nichts oder, Kay?
- K: Dieses Jahr wird’s wahrscheinlich nichts, aber im Januar, da haben die Leute ihren Tannenbaum auch noch in der Wohnung stehen, dann sehen wir uns. Wir sehen uns wieder, wenn die Tanne noch ihre Nadeln hat.
- D: Quasi eine Sache, die uns noch fehlt. Wir müssen noch Weihnachten zusammen feiern.
- K: Ist auch bestimmt schön bei dir auf der Hütte. Dagobert lebt nämlich in einer Hütte und da ist es wie Winter Wonderland, es ist wirklich traumhaft. Das nächste Mal, wenn ich da bin, möchte ich mit dem Schlitten den Fangedamm runterfahren – das traue ich mich dann mal!
- D: Ahja, ich nicht.
Wo wohnst du denn, ist das in der Schweiz?
- D: Ja genau, ich wohne zur Zeit im Berner Oberland.
- K: Da macht Madonna immer Urlaub.
- D: Sehr absurd, aber trotzdem wunderschön. Ich wohne aber auch ein bisschen außerhalb mit einem guten Blick ins Tal.
Das klingt schön. Eure beiden Musikstile unterscheiden sich ja – also du, Dagobert, machst ja „Schlager mit Anspruch“ –
- D: Na, das ist furchtbarer Begriff, der sich komischerweise etabliert hat, aber den höre ich gar nicht gerne.
Nicht?
- D: Anspruch hab ich auf jeden Fall nicht. Das klingt so hochnäsig und falsch.
Wie würdest du es denn selbst betiteln?
- D: Ja, die Mühe habe ich mir leider noch nie gemacht.. Ich mach halt Musik.
Guter Schlager?
- D: Nee –
- K: Sorry, dass ich da jetzt unterbreche, aber ich glaub, die ganze Tradition von Chanson oder so ist doch auch eigentlich nichts anderes als Singer- und Songwriter oder? Was würdest du sagen?
- D: Chansons nehmen wir, das passt.
Naa gut! Du, Kay, kommst ja eher aus der Rap-Bubble, war das schwer für euch, die stilistische Mitte zu finden?
- K: Ne, den Song gab´s ja eh schon. Was schwierig war, war es sich neben Dagobert einigermaßen gut anzuhören, weil er halt ´ne tolle Stimme hat und super singen kann und –
- D: Aber dieser Song beweist ja jetzt zum ersten Mal so richtig, dass du noch ´ne viel schönere Stimme hast. Bisher hast du eher gerappt, was ja auch sicher Spaß gemacht hat, aber wenn du eine gefühlvolle Ballade singst, das funktioniert so wahnsinnig gut, das hat mich richtig begeistert, muss ich sagen.
Das klingt ja so als wäre das hier jetzt nicht der letzte Song von euch beiden, oder?
- D: Also, wir sind ja sowieso seelenverbunden und Kay hat erst vor kurzem angefangen, Musik zu machen. Da sind wir sofort zusammen auf Tour gegangen und jetzt haben wir unseren ersten gemeinsamen Song, da könnte schon noch einiges passieren. Konkrete Pläne gibt es jetzt gerade nicht, aber bestimmt wird noch was Schönes passieren.
- K: Das ist absurd, ich bewundere Dagobert als Künstler sehr und hätte mir jemand vor 8 Jahren gesagt, dass wir irgendwann einen Weihnachtssong haben, das hätte sich so absurd angehört – zwar schön, aber doch absurd. Und jetzt ist das Ding da, es ist sehr natürlich gekommen und joar, ich bin ihm sehr dankbar, dass er mich mit auf Tour genommen hat. Ich hab mir auch vieles von ihm abgeschaut. Das war ein riesen Geschenk.
- D: Das war die beste Zeit auf Tour – müssen wir wieder machen!
Welche Eigenschaft schätzt ihr aneinander am meisten?
- D: Kay ist der weltbeste Gastgeber, er schafft es, aus jeder Begegnung ein Event zu machen. Er inszeniert viele Momente ganz speziell und so, dass man sie auch nicht mehr vergisst.
- K: Dagobert ist grundehrlich. Ich glaub, ich hab dich noch nie eine Notlüge hören gesagt. Er ist aber auch furchtlos und angstfrei.
Das ist cool, also für die Zukunft kann ich festhalten: Ihr spielt im Januar zusammen?
- K: Genau, das organisieren wir gerade, die Tourdaten folgen noch.
Letzte Frage: Wo ist das Foto entstanden und woher hast du diese unfassbar schöne Jacke her, Kay?
- K: Bei so einem großen Rapper wie mir ist das natürlich normal, dass Adidas Klamotten nach Hause schickt. Die Jacke ist von Adidas und der Anzug ist von einer lieben Freundin, der Sarah. Die hat schon viele Sachen genäht und macht Styling. Die Jacke hab ich letzte Woche noch auf einen Weihnachtsmarkt angehabt, die rettet einen.
- D: Joar und das Foto haben wir bei mir geschossen, ich wohn da. Das ist im Berner Oberland in der Schweiz.
Und so endet unser kleines sympathisches Interview. Die Dynamik zwischen den Beiden ist unfassbar strong und obwohl wir das Gespräch online geführt haben, schafften sie es, mir einen authentischen Einblick in ihre langjährige Beziehung zu geben – Ein kompletter Tag mit den Beiden muss mehr als lustig sein.
Am Ende steht eine Sache fest: Wer immer noch mit den Gedanken im Sommer hängt, wird spätestens jetzt mit ihrem Song „Weihnachten zu zweit“ in die Weihnachtszeit katapultiert.